Jasmin Ouschan musste sich erst im Endspiel der Weisrussin Yana Shut mit 2-6 geschlagen geben. Zuvor hatte die Rekordeuropameisterin nach einem Freilos zu Beginn der Grundrunde mit klaren Siegen über die Türkin Irem Oc (6-0) und die Ukrainerin Kateryna Polovinchuk (6-2) locker das Achtelfinale erreicht. Dort war jedoch gegen Ocs Landsfrau Eylul Kibaroglu deutlich härtere Arbeit notwendig, um nach einem 2-4 Rückstand noch mit 6-4 den Tisch als Siegerin zu verlassen.
In der Wiederholung des Grundrundenduells gegen Kateryna Polovinchuk im Viertelfinale kontrollierte Ouschan dann wieder klar das Geschehen und siegte mit 6-3. Das gleiche Ergebnis zugunsten der Kärntnerin brachte auch die Halbfinalbegegnung gegen die Norwegerin Line Kjoersvik.
Im Endspiel konnte Ouschan das Leistungsniveau dann nicht mehr ganz halten. „Ich war einfach mental und körperlich schon etwas leer und es ärgert mich auch ein bisschen, dass gerade das Finale nach den starken Leistungen zuvor ein eher schlechteres Match von mir war. Es gibt aber sicher etwas Schlimmeres als bei einer EM nach zwei Bewerben mit einer Gold- und einer Silbermedaille dazustehen“ erklärte die Kärntnerin.
Ihr Bruder Albin Ouschan unterlag im Finale dem Deutschen Shooting Star Joshua Filler mit 5-8.
Der Europaranglistenzweite musste in der Grundrunde nach einem 8-3 Auftakt-Sieg gegen den Niederländer Nick van den Berg eine 5-8 Niederlage gegen den Finnen Kim Laaksonen einstecken, schaffte aber im Anschluss mit einem 8-5 Erfolg über den Portugiesen Bruno Sousa den Einzug in die KO Phase der Top 64.
Dort ließ der 27-Jährige einem hart erkämpften 8-6 Sieg über den Esten Denis Grabe zwei klare Erfolge über den Serben Milos Verkic (8-1) und den Franzosen Alain Da Costa (8-2) zum Viertelfinaleinzug folgen wo der Kärntner dem Spanier Iker-Andoni Echeverria nach perfektem Spiel einen 8-0 Whitewash verpasste.
Das Semifinale gegen den Polen Karol Skowerski entwickelte sich zu einem kräfteraubendem Ringen um jedes Rack wobei Ouschan am Ende das Momentum auf seiner Seite hatte und sich mit 8-7 durchsetzte.
Im Finalduell gegen Filler agierte Ouschan bis zum Stand von 5-5 auf Augenhöhe. Ein unglücklicher Scratch (Versenken des weißen Spielballs) und ein Dry Break (kein versenkter Ball beim Anstoß) gaben letztendlich aber den Ausschlag zugunsten des Deutschen, der seinen ersten Europameistertitel bei den Herren feierte.
„Er ist einfach ein großartiger Spieler und ist verdient Europameister“ zollte Ouschan seinem Gegner Respekt und Anerkennung, war aber auch auf seine Leistung stolz. „Wenn ich mir anschaue, wie ich es ins Finale geschafft habe, dann ist „Durchgerauft“ sicher das richtige Wort. Aber jetzt stehe ich hier mit meiner zweiten Einzelmedaille und bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der EM“.
Für das restliche Herren Team kam das Aus bereits in der Runde der letzten 64. Der Vorarlberger Mario He musste sich nach einem 8-7 Grundrunden-Sieg über den 10er Ball EM-Titelverteidiger Marc Bijsterbosch aus den Niederlanden in der ersten KO Runde dem Kroaten Roberto Bartol mit 6-8 beugen.
Der Tiroler Maximilian Lechner unterlag dem Niederländer Nick van den Berg mit 5-8. Für den Kärntner Georg Höberl war gegen den Italiener Alessandro Torrenti mit einer 3-8 Niederlage Endstation.
Im Nachwuchsbereich schaffte der Vorarlberger David Arda in der U17 Konkurrenz den Einzug ins Achtelfinale, unterlag dort aber dem Norweger Emil-Andre Gangflot mit 2-6. Für den Wiener Mathias Kiracti, im 14.1 endlos mit dem fünften Platz bisher bester ÖPBV Nachwuchsathlet, kam im 10er Ball das Aus bereits in der Runde der letzten 32.
In der Seniorenkonkurrenz klassierten sich der Niederösterreicher Thomas Radakovits und der Wiener Michael Mosler auf dem geteilten neunten Platz. Radakovits verbuchte nach einem Freilos zu Beginn Siege gegen den Italiener Danilo Cipriani (7-6), den Schweden Alf Toffer (7-4) und den Deutschen Kai Burkhardt (7-6). Gegen Burkhardts Landsmann Steffen Gross war der Wiener Neustädter dann aber auf verlorenem Posten (4-7).
Mosler startete mit Siegen gegen den Deutschen Markus Bott (7-2), den Schweden Fredrik Lofqvist (7-5) und gegen den Serben Svetosar Milenkovic (7-4). Im Duell der Nationalteamkollegen um den Einzug ins Achtelfinale gegen den Niederösterreicher Michael Stark behielt der Wiener im knapp mit 7-6 die Oberhand. Der Medaillentraum zerplatzte dann aber durch eine 2-7 Niederlage gegen den Norweger Jorgen Nilsen.
Weiterer Zeitplan Dynamic Billard European Championships, Veldhoven/Niederlande:
24. – 26. Juli: 8er Ball Damen, Herren, Rollstuhl, U17, U19, U23, Mädchen, Senioren, Ladies 22. – 29. Juli: Team Bewerb Herren, Senioren, Ladies
23. – 29. Juli: Team Bewerb Damen, U17, U19, U23, Mädchen
28. – 31. Juli: 9er Ball Damen, Herren, Rollstuhl, U17, U19, U23, Mädchen, Senioren, Ladies
Weitere Informationen:
Dynamic Billard European Championships: http://europeanpoolchampionships.eu/
Livestream (kostenpflichtig): http://www.kozoom.com/en/pool-billiard/