08.04.2025. Österreichs Damenteam mit Rekordeuropameisterin Jasmin Ouschan, Sandra Baumgartner und Lena Primus hat sich heute zum Abschluss der 45. Poolbillard-Europameisterschaft in Tallinn, Estland, mit einem 2:1-Finalerfolg gegen Deutschland die Goldmedaille in der Team-Konkurrenz gesichert und damit nach der 14.1 endlos Bronzemedaille für den Vorarlberger Mario sowie der 10-Ball-Bronzemedaille und dem 8-Ball-EM-Titel für Jasmin Ouschan für einen weiteres rot- weiß-rotes Highlight bei den diesjährigen Kontinentalwettkämpfen gesorgt.
Der Erfolgslauf zum nach 2014 zweiten Damen-Team-EM-Titel begann am vergangenen Donnerstag mit einem klaren 2:0- Auftaktsieg gegen die Türkei bei dem Sandra Baumgartner im 8-Ball gegen Sinem Kökten einen klaren 6:2-Erfolg landete und Jasmin Ouschan Ecem Avci mit 7:2 in Schach hielt.
Am Freitag folgte ein weiterer 2:0-Erfolg gegen Finnland bei dem Ouschan auf 8-Ball wechselte und Tuija Soininen mit 6:4 bezwang. Lena Primus setzte sich gegen Riika Väyrynen klar mit 7:0 durch.
Der direkte Einzug aus der Doppel-K.-o.-Vorrunde ins Semifinale gelang dann am Samstag mit einem hart erkämpften 2:1- Sieg gegen Deutschland. Ouschan gelang im 8-Ball ihr zweiter 6:4-Erfolg in Serie gegen Pia Filler. Primus musste sich aber im 9-Ball Ina Kaplan knapp mit 6:7 beugen. Das auf zwei Games ausgetragene Scotch-Doubles-10-Ball-Shootout wurde dann jedoch mit 2:1 Beute der Kärntnerin und der Steirerin.
Im heutigen Semifinale gegen die Ukraine war erneut das Shootout notwendig, um ein Siegerteam zu bestimmen. Ouschan hatte bei ihrem 6:0-Sieg gegen Viktoriia Nagorna kein Problem. Primus musste jedoch ihr 9-Ball-Match gegen Darya Siranchuk mit 2:7 abgeben. Im 10-Ball zeigte das Duo dann aber wie in der Begegnung gegen Deutschland so gut wie keine Nerven und zog mit einem 2:0-Sieg ins Finale ein.
Dort wartete erneut die deutsche Mannschaft, die sich mit einem 2:1-Sieg in der Hoffnungsrunde gegen Portugal und einem 2:0 gegen Polen im Semifinale für das Endspiel qualifizierte.
Ouschan brachte Österreich mit einem 6:3-Erfolg im 8-Ball gegen Ina Kaplan erneut in Front. Primus hielt gegen Pia Filler im 9-Ball sehr gut mit, unterlag aber am Ende knapp mit 6:7. Wieder musste das „Shootout“-10-Ball-Doppel die Entscheidung bringen wo Ouschan und Primus ihre Gegnerinnen erneut, dieses Mal aber ohne Gameverlust mit 2:0 ausstachen und sich über den Titelgewinn freuten.
„Ich bin megaglücklich und ich glaube wir haben es uns auch verdient, weil wir um jeden Ball gekämpft haben. Es ist cool mit Jasmin jemanden als Teampartner zu haben wo man weiß, dass sie eine große Chance hat ihr Match zu gewinnen. Das nimmt von einem selbst dann schon einiges an Druck weg.“
„Im Shootout habe ich ihre große Erfahrung richtig spüren können. Sie hat den Eindruck gemacht, als ob sie gar nicht nervös ist während ich bei jedem Stoß fast gezittert habe. Ich habe mich vor der EM sehr gefreut wie ich erfahren habe, dass sie wieder mit dabei ist“ sagte Lena Primus.
„Ich war jetzt länger nicht bei der EM dabei, aber dieses Shootout-Format, wo auf Games gespielt wird, ziehe ich jenem, wo nur auf einen Ball gespielt wird, sicher vor. Diese Situation war für mich trotzdem neu. Ich habe Lena vor jedem Shooutout aus der Turnierarena herausgeholt und wir haben uns dann gemeinsam auf diese entscheidenden Games eingestimmt.“
„Der abschließende Erfolg im Team ist natürlich sehr schön aber ich habe auch rückblickend gemerkt, dass die Heraus- forderungen einer EM eben doch nach wie vor etwas ganz Spezielles sind. Man muss über einen langen Zeitraum sehr stabil sein und bei mir waren auch Matches im 10-Ball und 9-Ball dabei, wo sicher noch mehr drinnen gewesen wäre.“
„Ich will mich aber auf keinen Fall beschweren, weil ich von dieser EM ja doch wieder zwei weitere Titel und eine Bronze- medaille meiner Sammlung hinzufügen kann“ erklärte Jasmin Ouschan.
„Wir haben gewusst, dass wir stark sind und zu den Favoritinnen gehören. Von Anfang an war der Titelgewinn unser Ziel und wir haben uns am Ende über den Sieg sehr gefreut“ ergänzte Sandra Baumgartner.
Herren-Silber mit Nachgeschmack
So wie bei den Damen lautete auch bei den Herren das Finale des EM-Teambewerbs Österreich gegen Deutschland. Albin Ouschan, Mario He und Maximilian Lechner mussten sich aber dem großen Nachbarn in einer spannenden Auseinander- setzung auf Augenhöhe am Ende mit 1:2 geschlagen geben.
Albin Ouschan sorgte dabei mit einem 8:2-Sieg gegen Stefan Kasper im 10-Ball für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nachdem sich Maximilian Lechner im 8-Ball Luca Menn mit 4:8 geschlagen geben musste. Die Titelentscheidung fiel schließlich im 9-Ball-Duell zwischen Mario He und Felix Vogel und dort im allerletzten Game bei Stand von 8:8.
Der Vorarlberger wählte nach seinem Anstoß eine taktische Option, platzierte dabei aber den weißen Spielball in einer für das Weiterspiel nicht gerade vorteilhaften Position. Vogl verzichtete auf die Übernahme des Stoßbildes und He produzierte aus der Lage, die er selbst hinterlassen hatte einen „Foul-Shot“, der seinem Gegner alle Trümpfe in die Hand gab. Vogl räumte den Tisch ab und hinterließ Österreichs Team trotz des Gewinns der Silbermedaille mit langen Gesichtern.
„Ich bin mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, nachdem ich das letzte Match Hill-Hill verloren habe. Ich dachte, dass wir gewinnen und das war auch das Ziel. So knapp hätte es eigentlich gar nicht werden dürfen aber Felix ist bei seinem Break einige Male schon sehr belohnt worden“ sagte Mario He.
„Ich habe im Teambewerb unglaublich gut gespielt und daher ist es sehr schade, dass wir am Ende so knapp gescheitert sind und dass wir nicht die Goldmedaille haben, aber so ist es leider“ erklärte Albin Ouschan.
„Die Silbermedaille ist jetzt im ersten Moment natürlich nicht so schön. Bei mir waren die letzten beiden Matches von sehr schweren Layouts geprägt. Gegen Menn ist mir im Finale bei 3:5 ein Fehler unterlaufen. Gold wäre für uns mit etwas mehr Spielglück sicher drinnen gewesen aber so ist das eben im Billard“ sagte Maximilian Lechner.
Das Trio war am vergangenen Donnerstag mit einem glatten 3:0 gegen Kroatien in den Bewerb gestartet und zog am Samstag mit einem 2:1-Sieg gegen Frankreich ins Viertelfinale ein. Dort folgte heute früh eine weitere 3:0-Gala gegen die Slowakei. Im Semifinale behielten He, Ouschan und Lechner gegen Spanien mit 2:1 die Oberhand.
EM in der Sporthauptstadt Europas mit Rückkehr von Jasmin und Albin Ouschan und Euro Tour
Bei der 45. Poolbillard-Europameisterschaft in der Kalevi Hall im Zentrum der estnischen Hauptstadt Tallinn wurden insgesamt 15 Medaillenentscheidungen ausgetragen. Nach der Auftaktdisziplin 14.1 endlos wurde Edelmetall im 10-Ball und 8-Ball vergeben ehe heute mit den Entscheidungen in der Damen und Herren-Teamkonkurrenz und im 9-Ball die 11-tägige Veranstaltung in der „Sporthauptstadt Europas 2025“ abgeschlossen wurde.
Die EM sah auch die Rückkehr von Österreichs Poolbillardstars Jasmin und Albin Ouschan, die sich nach mehrjähriger Pause in Tallinn wieder mit der europäischen Konkurrenz im Kampf um die Medaillen gemessen haben. Jasmin Ouschan prolongierte dabei mit dem Sieg im 8-Ball ihre seit 2005 andauernde EM-Titelserie. Für die Kärntnerin war es bereits die 28. EM-Einzel-Goldmedaille. Die Klagenfurterin holte darüber hinaus auch Bronze im 10-Ball. Den Medaillenreigen für Team Austria eröffnete jedoch Mario He. Der Rankweiler sorgte mit Bronze im 14.1 endlos für einen gelungenen EM-Auftakt.
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