Nach 24
Jahren fand vom 14. August bis 15. August nach langem wieder mal der
Österreichische Mannschaftscup in Wien statt. Der in der Lugner City
beheimatete Klub „PBC Ballbreakers Wien“ lud dazu ein und 33 Mannschaften
bildeten das Teilnehmerfeld bei Österreichs größtem Mannschaftsbewerb um das
Beste Team aus ihnen zu ermitteln.
Am Samstag
startete das Turnier im Round Robin Format wobei das Teilnehmerfeld in sechs
Gruppen aufgeteilt wurde. Neu auch der Modus für das Entscheidungsspiel. Bei
einem Stand von 4:4 entschied das nächste Game über Sieg oder Niederlage.
Dieses wurde jedoch im Stoßwechsel des gesamten Teams gespielt.
Hier gab es
bereits die eine oder andere Überraschung.
Gruppe 1:
Titelverteidiger
Wolfsberg konnte wie erwartet die Gruppe mit 5 Siegen als Gruppenerster
abschließen und bestätigte die Leistung aus den Vorjahren (zweifacher Sieger in
Folge). Nur der PBC Kapfenberg konnte ein wenig Druck aufbauen und es kam zum
Entscheidungsspiel, welches Wolfsberg mit 5:4 für sich entscheiden konnte.
Gruppenzweiter wurde der UBC Horn der sich den selben Score mit Kapfenberg
teilte aber in der direkten Begegnung die Steirer mit 5:0 schlug.
In der
Gruppe 2 wurden die Platzierungen nicht durch Siege, sondern alleine durch
Scorepunkte entschieden. Die drei Mannschaften hatten vier Siege und eine
Niederlage zu verbuchen. Den besten Score hatte Little Pool Team 1 aus Tirol
mit TBV Präsident Lucas Huter im Team. Die vor der letzten Begegnung noch
drittplatzierten konnten gegen den noch Gruppenersten PBC Union einen 5:0
erspielen und die Tabellenführung übernehmen. Lucky Shot
Gleisdorf und das stark besetzte Team der Union Wien holten sich Platz 2 und 3
und qualifizierten sich ebenfalls für den Finaltag am Sonntag.
In Gruppe 3 konnten
sich die Billardfreunde Baden aus
Niederösterreich den 1. Platz sichern. Mit 5 Siegen und einem Score von +18
waren sie am Papier die konsequenteste Mannschaft in der Gruppenphase. Das
letzte Spiel hatten die Badener gegen den Bundesligisten Salzburg Wals,
ebenfalls eine sehr stark besetzte Truppe und durchaus einer der Favoriten auf
den Titel. Konnten diese aber unerwartet mit 5:0 schlagen. Das gab den
Niederösterreichern viel Selbstvertrauen für den Finaltag, was ein Spieler der
Billardfreunde nach dem Turnier bestätigte. Als
Gruppendritter konnte sich das Team Köö7 aus Wien für den Finaltag
qualifizieren.
Die Gruppe
4, 5 und 6 hatten jeweils nur 5 Teams und nur die ersten zwei aus den Gruppen
waren sicher unter den 16 besten qualifizierten Teams für den Sonntag.
Gruppe 4
konnte sich das zweite Team von Köö 7 Wien sichern. Mit nur 2 Scorepunkten
Unterschied und ebenfalls 3 Siegen waren die Pookings aus Wien qualifiziert. Der
BSV Leonhofen musste auf das Glück des „lucky Loser“-Tickets hoffen.
Die Gruppe 5
startete ebenfalls gleich mit einer Überraschung zu Beginn. Gruppenfavorit La Palma
Neustadt 1 aus Niederösterreich musste sich gleich zu Beginn Pegasus Eisenstadt
1 mit 3:5 geschlagen geben. Auch der Gastgeber PBC Ballbreakers konnte die
Begegnung in der Entscheidungspartie mit 5:4 gegen La Palma für sich
entscheiden. Somit wurde es für das Team mit Urgesteinen wie Stark Michael,
Radalovits Thomas und Ederl Chritian Sen. langsam knapp. Doch das Glück war
nicht auf ihrer Seite und sie mussten sich mit nur einem Sieg nach der
Gruppenphase aus dem Turnier verabschieden. Die Ballbreakers 1 blieben sauber
und konnten sich mit 4 Siegen als Gruppenerster durchsetzen. Für Pegasus Eisenstadt
blieb es weiter spannend, da sich der zweite Platz wie so oft an diesem Tag nur
durch den Score ermitteln ließ. Mit nur einem Scorepunkt Unterschied konnte
sich aber der PBSC Vienna den zweiten Platz sichern.
Die Gruppe 6
und somit die letzte Gruppe hatte Lucky Shot Gleisdorf 2 im Griff. Sie gaben
lediglich nur ein einziges Game ab und die Steirer zogen souverän in den
Finaltag ein. Die
Ballbreakers 2 unterlagen Neonovus Wels 1 mit 3:5 und mussten den
Oberösterreichern Platz 2 überlassen. Die beiden Fixaufsteiger standen fest.
Die zwei
bzw. drei Ersten jeder Gruppe (drei aus den 6er bzw. zwei aus den 5er Gruppen)
qualifizierten sich für die Finalrunde am Sonntag. Daraus ergab sich ein
Qualifikantenfeld von 15 Teams. Aus den Viertplatzierten der 6er Gruppen und
die Drittplatzierten der 5er Gruppen wurde ein „lucky loser“ ermittelt. Das
erfolgte per Zufall durch Losziehung. Das Glück traf die Zweite der drei
Mannschaften des Heimatvereins Ballbreakers Wien.
Finaltag:
Am Sonntag
standen sich folgende Teams in der ersten Runde Single K.O. gegenüber:
PBC Fair Play
Wolfsberg vs. PBC Ballbreaker 2
1. PBC
Salzburg Wals vs. PBC Union Wien
Lucky Shot
Gleisdorf 2 vs. Poolkings Wien
PBC
Ballbreakers 1 vs. PBC Köö 7 Wien 1
Little Pool
Team 1 vs. PBSC Vienna
Lucky Shot Gleisdorf 1 vs. Neonovus
Wels 1
PBC Köö 7 Wien 2 vs.
PBC Diamond ASKÖ Kapfenberg
Billardfreunde Baden 1 vs. UBC
Horn 1
Vier der acht Spiele gingen relativ eindeutig mit 5:0
oder 5:1 aus. Nur die Ballbreakers Wien 1 und Köö 7 Wien 1 machten es spannend
und entschieden den Sieger erst in der Entscheidungspartie.
Im Viertelfinale lagen die Ergebnisse dann schon etwas
näher beisammen. Wolfsberg gegen Union Wien sowie Gleisdorf 2 gegen
Ballbreakers 1 wieder den Sieger wieder im Stechen ermitteln. Nur Little Pool
Team und die Billardfreunde Baden konnten einen klaren Sieg verbuchen.
Somit
standen die Halbfinalisten fest. Union Wien und Little Pool Team waren nun die
Favoriten für das Finale. Ebenfalls mit einer soliden Leistung die
Billardfreunde Baden. Einzig die Gastgeber und Underdogs Ballbreakers 1 hatte
bis dato keiner auf dem Schirm.
Unglaublich
ging es für die Ballbreakers weiter. Sie standen dem 1. PBC Union Wien
gegenüber. Mit Spielern wie Michael Mosler, Miklos Greffer, Gergely Piler und
Zoran Vasiljkovic standen die Landesligisten einer starken Bundesligamannschaft
gegenüber.
Doch bei
Cup-Bewerben Teambewerben rücken die Fähigkeiten des Einzelnen wie so oft in
den Hintergrund, der Zusammenhalt, die Stimmung innerhalb der Mannschaft und
Unterstützung der Teamkollegen machen einen großen Teil des gemeinsamen Erfolgs
aus. Das bis zum Halbfinale für das Team mit Christian Krivak, Kraxner Patrick,
Mario Szöke und last but not least Fabian Reithmeier ausgezeichnet funktioniert
hat, hielten sie daran fest und der Erfolg gab ihnen Recht. Ein großartiger 5:2
Sieg war ihr Lohn.
Auch die
Billardfreunde Baden gingen gegen Little Pool Team 1 aus Tirol nicht als
Favorit ins Halbfinale. Sie behielten sich jedoch die Konsequenz aus den vorherigen
Spielen bei und schlugen die Tiroler mit einer starken Leistung 5:3
Herzlichen
Glückwunsch an die Drittplatzierten und vielen Dank an das Team welches die
weiteste Anreise auf sich nahm. Wir hoffen ihr hattet eine gute und sichere
Heimreise.
Finale:
Wien gegen
Niederösterreich - Ballbreakers gegen Billardfreunde.
Der Wiener
Verbandspräsident ging als erster gegen Alexander Filkov an den Start. Konnte
aber nicht die Leistung der vergangenen zwei Tage abrufen und die Badener
konnten in Führung gehen. Auch Krivak musste sich Kemeter geschlagen geben und
die Billardfreunde konnten ihren Vorsprung ausbauen. Reithmeier konnte im
dritten Rack gegen Butschek einen Sieg verbuchen und Szöke konnte zum Ausgleich
gegen Darda ausholen. Alles wieder offen. Szöke und Darda standen sich in der
nächsten Begegnung gleich wieder gegenüber. Nach einem guten Save musste Szöke
die Entscheidung treffen mit einem Save zu kontern oder einen sehr schweren
Einstiegsball zu riskieren. Szöke behielt die Nerven, musste einen Übergreifer
von der Kopfbande fast über die gesamte Tischlänge spielen und versenkte. Zum
ersten Mal führten die Ballbreakers in diesem Satz. Dagegen hatte aber Butschek
etwas einzuwenden. Mit einem starken Rack glichen die Badener wieder aus. 3:3.
Filkov am Break. Ihm fiel beim Antoß leider nichts und Kraxner kam zu Tisch. Er
konnte all seine Bälle bis zum Vorletzten versenken, machte jedoch beim
nächsten Ball mit Kontereffet in die Bande einen Potfehler und Filkov nutzte
die Chance seine letzten beiden Bälle zu versenken. 4:3 für die Billardfreunde.
Kemeter Antoß. Aber auch hier zeigte sich, dass an keinem Spieler ein
Finalspiel spurlos vorüber geht. Kemeter machte einen Fehler und Krivak kam zum
Tisch. Bei seinem letzten Ball, der Acht sorgte er kurz bei Spielern und
Zuschauern für Verwirrung. Er wollte die Acht gemeinsam mit einem gegnerischen
Ball versenken. Diese verkeilten sich jedoch in der Tasche, sodass beide frei
in der Luft hingen. Kraxner, als technischer Direktor und für die Ausbildung
der Oberschiedsrichter*innen in Österreich zuständig, hielt sich jedoch mit
seiner Expertise zurück um ihm als Finalspieler
keine Befangenheit vorwerfen zu können. Die Situation löste sich dann auf,
nachdem Kemeter versuchte seinen Ball frei zu spielen, aber damit auch die Acht
von Krivak einlochte.
Es kam zum
Entscheidungsspiel. Kraxner konnte das Ausspielen für sich entscheiden und
breakte. Der Spielball suchte sich jedoch über Bande und zwischen allen Bällen
den Weg in die Mitteltasche. Sein erstes Breakfoul im Turnier und das im Finale
beim Stechen. Timing ist alles.
Die
Billardfreunde konnten zwar fünf Bälle versenken, machten jedoch beim
vorletzten Ball einen Fehler. Ballbreakers am Tisch. Sie blieben taktisch und
stellen sich als vorletzten Ball einen Einbänder in die Mitteltasche ein um im
Falle eines nicht-Versenkens dem Gegner noch immer eine schwierige Lage zu
überlassen. Reithmeier gelang jedoch der Einbänder und Szöke versenkte die Acht
zum Finalsieg. Spannender hätte es nicht laufen können.
Wir gratulieren
allen Teilnehmern und Pokalgewinnern, bedanken uns bei ALLEN Teams für ihre Anwesenheit
und die faire und gute Stimmung die sie verbreitet haben. Wir hoffen ihr hattet
eine gute Heimreise und freuen uns Euch das nächste mal bei uns auf Euren
nächsten Besuch bei uns.
An dieser
Stelle auch ein Großes Dankeschön an Claudio, dem Lokalbesitzer, welcher viel
Zeit und Geld investiert hat um dieses Event für alle Spieler*innen so positiv
wie möglich zu gestalten. Aus der Sicht des ÖPBV hat er gezeigt, dass das Köö
in der Lugner City auch in Zukunft für tolle Bewerbe sich ins Rennen gebracht
hat.