Mario He hat als erster Österreicher die zur Dynamic Billard Eurotour zählenden Austrian Open für sich entschieden.
Der 23-jährige Vorarlberger setzte sich bei der achten Auflage des im Alpendorf in St. Johann im Pongau ausgetragenen Bewerbs im Endspiel gegen den Spanier Francisco Sanchez Ruiz klar mit 9-2 durch und feierte damit seinen zweiten Sieg auf der Eurotour.
Dabei begann der Wettkampf für die aktuelle Nummer 29 der WPA-Weltrangliste überhaupt nicht nach Wunsch.
Eine unerwartete 4-9 Auftakt-Schlappe gegen den Portugiesen Joao Grilo zwang den Vorarlberger in die Hoffnungsrunde wo der aufgrund seiner asiatischen Wurzeln und seinem aggressiven Spielstil in der Szene als „Chinese Shooter“ bezeichnete Ausnahmekönner dann jedoch zu großer Form auflief.
Gegen den Niederländer Ivar Saris nur knapp mit 9-8 erfolgreich kam He gegen Saris‘ Landsmann Michel Drenth so richtig ins Rollen und siegte klar mit 9-3.
Der Deutsche Jakob Belka wurde im Anschluss mit 9-7 auf die Heimreise geschickt, gefolgt vom Belgier Dylan Vyvey, der sich dem Vorarlberger mit 3-9 geschlagen geben musste. Im Spiel um den Aufstieg unter die Top 32 nahm He mit einem 9-5 Sieg erfolgreich Revanche an Joao Grilo und erreichte nach einem hochklassigen Kampf über die volle Distanz gegen den Polen Tomasz Kaplan das Achtelfinale (9-8).
Der britische 9er-Ball Ex-Weltmeister Daryl Peach konnte dort den bulligen Rankweiler ebenso wenig in Gefahr bringen wie der Niederländer Marco Teutscher in der Runde der letzten Acht. He spulte sein Break-and-Run Spiel souverän ab und nützte die sich bietenden Chancen beim Anstoß seiner Gegner konsequent.
Zeitdruck entscheidet nationales Prestigeduell
Im Semifinale kam es dann zum prestigeträchtigen Aufeinandertreffen mit 9er Ball Weltmeister und Nationalteamkollegen Albin Ouschan. Der Kärntner verzeichnete im Gegensatz zu He einen guten Start in den Bewerb, musste aber nach einer 8-9 Niederlage gegen Daryl Peach eine Zusatzetappe gegen den Schweden Daniel Tangudd (9-6) einlegen, um sich für die Runde der besten 32 zu qualifizieren.
Dort dominierte der Weltranglistensiebente gegen den Griechen Nikos Ekonomopoulos klar (9-4) und bezwang im anschließenden Achtelfinale mit dem Russen Ruslan Chinakhov den amtierenden 9er-Ball Europameister (9-5).
Das Viertelfinale gegen den Spanier David Alcaide nutzte Ouschan mit einem hart erkämpften 9-7 Sieg zur erfolgreichen Revanche für sein World Pool Masters Halbfinal-Aus gegen den Iberer im vergangenen Februar.
Gegen He entwickelte sich ebenfalls ein sehr enges Duell, wobei der Vorarlberger in seiner Chancenauswertung zunächst nicht die gleiche Kaltschnäuzigkeit zeigte, wie in den Matches zuvor. Ouschan hatte seinerseits mit dem Break zu kämpfen. Für den Kärntner ergab sich nach eigenem Anstoß nur selten eine Ballverteilung, die einen unmittelbaren „Run-Out“ zuließ.
Das Ergebnis war ein Paarlauf bis zum Stand von 8-8 und Anstoß Ouschan. Und wieder entsteht für den Weltmeister ein unklares Stoßbild. Nach langem Überlegen fällt der Kärntner unter Zeitdruck die falsche Entscheidung, verschießt den Einstiegsball und versenkt dabei auch den weißen Spielball. He lässt sich nicht zweimal bitten und stellt den 9-8 Endstand zum Finaleinzug her.
„Mein Break bei 8-8 war wirklich gut aber irgendwie ist die Zeit dann schneller vergangen als ich es mir gedacht habe. Dadurch bin ich unter Druck gekommen. Ich war mit meiner Stoßvorbereitung noch nicht ganz fertig als mich der Schiedsrichter auf die verbleibende Zeit (Anm.: 10 Sekunden) aufmerksam gemacht hat. Das hat mich dann endgültig aus der Fassung gebracht und ich habe die falsche Entscheidung getroffen“ analysierte Ouschan, der trotz der Niederlage mit seiner Gesamtleistung zufrieden war.
Famose Break-Bilanz
He beeindruckte im Finale erneut mit der Qualität seines Anstoßes. Der Vorarlberger erzielte nicht weniger als 4 Break-and-Runs und legte damit den Grundstein zu seinem klaren Endspielsieg.
„Mein Break hat hier phasenweise wirklich sehr gut funktioniert und hat mich in entscheidenden Situationen im Spiel gehalten. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, mit dem ich ehrlich gesagt nach meiner Auftaktniederlage gar nicht mehr gerechnet habe. Es waren einige sehr enge Partien und Nervenschlachten dabei. Das Quäntchen Glück war da in einigen Situationen sicher auf meiner Seite“ erklärte der Vorarlberger.
Neu-Bundestrainer Andreas Roschkowsky war von der Leistung seines Kaders mehr als beeindruckt. „Ich habe hier von unseren Spieler ganz starkes Pool Billard gesehen und bin wirklich stolz auf dieses tolle Team. Obwohl das hier ein Einzelturnier ist, ist der Zusammenhalt in der Mannschaft deutlich zu spüren. Mario hat das Finale absolut verdient gewonnen und mit seiner selbstbewussten Körpersprache nie einen Zweifel darüber aufkommen lassen, wer hier den Sieg holen wird. Gratulation!“.
Endergebnis Dynamic Billard Eurotour – Austrian Open St. Johann
1. Mario He (AUT)
2. Francisco Sanchez Ruiz (ESP)
3. Albin Ouschan (AUT)
Joshua Filler (GER)
5. David Alcaide (ESP)
Imran Majid (GBR)
Nick van den Berg (NED)
Marco Teutscher (NED)
In der Grundrunde ausgeschieden u.A.: Maximilian Lechner, Georg Höberl, Stephan Zeiner, Daniel Resch, Patrick Pomberger (alle AUT)
Weitere Detailinformationen und Resultate: https://eurotouronline.com/draw-results/
Jasmin Ouschan auf dem Weg zur Austrian Women's Open Titelverteidigung
Bei den Austria Women’s Open hat Titelverteidigerin Jasmin Ouschan problemlos das Achtelfinale erreicht und trifft nun auf die Slovenin Ana Gradisnik.
Weitere Details und Resultate zur Women Eurotour: https://womeneurotouronline.com/draw-results/
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Kronlachner
Pressereferent / Media Office
Österreichische Billardunion
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